Parodontologie


Die Parodontologie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin. Sie beschäftigt sich mit dem Gewebe, dass den Zahn im Kieferknochen befestigt - dem Parodont. Hierzu zählen: das Zahnfleisch, die äußere Schicht der Zahnwurzel, die Fasern, die die Wurzel mit dem Knochen verbinden und der Kieferknochen selbst. Das Parodont ist eine außergewöhnliche "Schwachstelle" des menschlichen Körpers. Hier durchdringt ein Festkörper (Zahn) unsere, ansonsten durchgehend geschlossene Körperhülle. Natürlicherweise bildet sich hier eine kleine Tasche von ca. 1-2mm Tiefe - die Zahnfleischfurche.

Was ist Parodontitis?

Im Bereich der Zahnfleischfurche bilden sich auf der Zahnoberfläche bakterielle Beläge (Plaque). Diese lösen in manchen Fällen lokale Entzündungsreaktionen des angrenzenden Gewebes aus - die Parodontitis. Da sich die Bakterien außerhalb unseres Körpers befinden (auf dem Zahn), können sie von unserem Immunsystem nur begrenzt bekämpft werden. Deshalb muss der Körper Zahnhaltefasern und Kieferknochen abbauen, so dass die Bakterien keinen direkten Kontakt mehr zum Gewebe haben und die Enzündung ausheilen kann. Dadurch wird die Zahnfleischtasche ein wenig tiefer und die Befestigung der Wurzel geringer. Sobald die Bakterien den vertieften Bereich besiedeln, kann erneut eine Enzündung ausgelöst werden. Dieser Prozess ist in den meisten Fällen völlig schmerzlos und wird, vom Patienten, häufig erstmals bemerkt, wenn ein Zahn zu wackeln beginnt oder ein großer Teil der Wurzel sichtbar wird.

Wie können wir Ihnen helfen? - Die Therapie der Parodontitis

Alle zwei Jahre erheben wir bei der Routineuntersuchung den PSI (Parodontaler Screening Index) und können Ihnen sagen, ob Sie bereits an Parodontitis erkrankt sind. Werden dabei deutlich erhöhte Taschentiefen und eine akute Entzündung der Zahnfleischtaschen festgestellt, werden wir für Sie eine Parodontitistherapie bei Ihrer Krankenkasse beantragen. Dazu sind eine ausführliche Messung und Dokumentation der Taschentiefen und aktuelle Röntgenbilder der betroffenen Zähne nötig. Anschließend erfolgt die gründliche Reinigung der Zahnfleischtaschen von allen bakteriellen Belägen und Konkrementen (mineralisierte Beläge). Hygienehindernisse, wie überstehende Füllungsränder oder defekte Kronenränder, werden beseitigt, um Ihnen eine gründliche häusliche Reinigung zu ermöglichen. Abschließend werden, mit einem Pulver-Wasser-Strahler, alle unzugänglichen Bereiche gereinigt und die Wurzeloberfläche geglättet.

Nach der Taschenreinigung kann die Entzündung des Parodonts ausheilen. Nach circa einem Monat bewerten wir den Erfolg der Reinigung und legen eine individuelles Recallinterval fest. Um langfristig Entzündungsfreiheit zu gewährleisten und Kieferknochen zu erhalten, müssen Sie daraufhin in regelmäßigen Abständen zur Nachreinigung in die Praxis kommen.

Was können Sie gegen Parodontitis tun?

Die Parodontitis ist eine, durch Bakterien ausgelöste, entzündliche Erkrankung. Viele Faktoren beeinflussen den Verlauf dieser Entzündungen und bestimmen somit, wie schnell und in welchem Ausmaß der Kieferknochen durch die Parodontitis geschädigt wird. Neben dem starken Einfluss einer genetischen Disposition, sind die wohl wichtigsten Risikofaktoren, die Sie durchaus beeinflussen können:

  • psychosozialer Stess
  • Rauchen
  • Diabetes

Alle drei Faktoren stören die Regulation der Enzündungen durch unser Immunsystem und führen dadurch zu einem ehöhten Schaden am Parodont.

 

Auch eine Schwangerschaft stellt durchaus ein zusätzlichen Risikofaktor dar. Im ihrem Verlauf erhöht sich der Anteil entzündungsfördernder Botenstoffe im Blut deultich. Dies kann dazu führen, dass eine, bislang folgenlose, Entzündung des Parodonts einen schwereren Verlauf nimmt und zu Schäden am Kieferknochen führt. Fragen Sie uns, ob Sie gegebenenfalls prophylaktische Maßnahmen ergreifen sollten. Wir helfen Ihnen gerne weiter.